Lust auf mehr?!
Youthpaper Nr. 48, Oktober 2000

Sommerfreizeit 2000

von Patrick Gommolla

[Fotos]

Am 29. Juli 2000 starteten wir die Freizeit.

Alles war akzeptabel. Die Hinfahrt, die Unterkunft und sogar der Besuch auf der Expo.

Die ersten beiden Tage waren wie eine Bilderbuchfreizeit, es gab kaum Komplikationen. Jedoch nach den ersten beiden Tagen, als wir die Expo besichtigt hatten, die mir persönlich gut gefallen hat und jeder die Chance ergreifen sollte, sie zu sehen, änderte sich alles schlagartig .Wir fuhren in die Lüneburger Heide. Gut Sie mögen jetzt denken, was so schlimm sei an der Lüneburger Heide? Eigentlich gibt's da auch nichts schlimmes, doch wir hatten Karlo dabei und mit ihm mußte ich wohl noch fünf Tage aushalten. Ich dachte mir: "Fünf Tage - kein Problem" - immerhin haben seine Kinder es schon einige Jahrzehnte mit ihm ausgehalten. Als wir nun schließlich an diesem Zeltplatz in der Lüneburger Heide ankamen, begannen wir sofort mit dem Aufbauen unserer Zelte. Die erste Nacht war unvergeßlich und unvergleichlich. Es donnerte, blitzte und regnete so stark, daß man sich wie in einem Filmstudio mit diversen Licht-, Sturm- und Regen-Animationen fühlte. Und ich will jetzt nicht übertreiben, aber ich dachte wir werden überflutet. Die darauf folgenden zwei Nächte wurden auch nicht besser. Doch von nun an, nach dem einige schon fast den Beschluß gefaßt hatten abzufahren, begann die Sommerfreizeit. Das Wetter wurde gut, dank der Gebete zu Hause und vor Ort und wir konnten mit dem eigentlichen Programm beginnen . Zuerst liehen wir uns alle Fahrräder aus und machten eine Fahrradtour. Wir hatten viel Spaß, obwohl wir, ich will nicht übertreiben mindestens 100 km gefahren sind. An diesem Tag gab es noch viele Höhepunkte:

Z.B. fuhren wir alle gemeinsam auf die Straßen hinauf und von den Bergen hinab . Der erste Berg war auch die erste Hürde, die wir überwinden mußten. Da der Boden so weich war, daß man dort wegrutschte oder einfach nicht vorwärts kam, war es wirklich eine Hürde. Dann fuhren wir durch eine Landschaft, die wunderschön anzusehen war. Mit Heidschnucken und Bäumen, einfach bezaubernd. Sie müssen wissen, ich sah zum ersten Mal Bäume und Häuser, Straßen und Berge. - Das war eine Parodie und jetzt wieder zurück zu der Realität. - Als wir durch diese Landschaft fuhren, kamen wir an einen Abgrund und dieser war ziemlich steil und unsere Bremsen und die Fahrräder waren auch nicht mehr die neusten. Aber das störte mich wenig. Wir stürzten uns diesen Berg hinab, für die Meisten kein Problem auch nicht für das Tandem, doch für einen wurde es dann zu einem Problem. Auf dieser Abfahrt riß einem Expofreizeitler dann die Fahrradkette, und er raste mit - ich will nicht übertreiben - mit mindestens 100 km/h den Berg hinunter. Mann, herrschte dort eine Aufregung. Aber glücklicherweise geschah bei dieser Abfahrt nichts, außer, daß ein anderer Freizeitler das Fahrrad zum Fahrradverleih schieben mußte und es dort umtauschte. Den restlichen aufregenden Tag verbrachten wir im Schwimmbad. Doch nun war noch nicht Schluß mit lustig.

Der darauffolgende Tag war noch überragender, dank Karlo. Wir machten eine Kanutour über - ich will jetzt nicht übertreiben - mindestens 100 km und diese 100 km hatten es in sich. Wir ruderten durch einen ca. 5 Meter breiten Fluß, flußabwärts. Bei dieser Fahrt gab es zwei Möglichkeiten : entweder man fing richtig an im Slalom zu fahren und erwischte kein Hindernis oder man fing zu spät an im Slalom zu fahren und man nahm jeden Baum mit, der auch nur aus diesem Fluß ragte. Des Weiteren hatte man wirklich Glück, wenn man hinten saß, denn das war das perfekte Aufbautraining für sämtliche Muskeln. Man mußte immer fleißig durchrudern und immer fleißig lenken, wobei die Vordermänner, zumindest mein Vordermann, immer öfter (fast nur) eine Pause einlegten. Das war aber nicht weiter schlimm, schließlich war ich (jedenfalls fühlte ich mich so) Mr. body. Uns tat allen alles weh, aber das war auch nicht weiter schlimm. Wir waren alle von oben bis unten klitschnaß, aber das war auch nicht weiter schlimm. Als wir alle am Ziel ankamen wunderten wir uns wo zwei unserer Mitruderer wohl abgeblieben waren und es vergingen die ersten 10 Minuten. Aber das war nicht weiter schlimm. Die darauffolgende halbe Stunde verbrachten wir mit Warten und Sorgenmachen und das wurde dann doch ein bißchen schlimm. Jedoch, als wir alle nicht mehr wußten ob sie überhaupt noch durchs Ziel kommen wurde es sehr schlimm. Doch dann nach 45 Minuten kamen sie endlich und nun war es gar nicht mehr schlimm, sondern wir waren alle sehr glücklich. Am selben Abend entschieden wir uns nach einer reichlichen Abstimmung noch einen Film zu gucken, doch leider riß Mogli und seine Freunde nach 11/2 Stunden . Wie schade war dieser Riß! Aber egal, wir gingen schließlich schlafen. Der darauffolgende Tag war für mich der eindrucksvollste. Bei einem ausgiebigen Fußballspiel schoß jemand den Fußball auf die Straße, und da ich zu faul war, um den Stacheldrahtzaun herum zu laufen und dann den Ball zu holen dachte ich, daß ich doch durch den Zaun gehen könnte denn an einer Stelle des Zaunes war eine Stacheldrahtreihe nach oben und die andere nach unten gebunden und so fix wie ich nun mal bin, rannte ich durch den Zaun, blieb dann aber was sich zum Nachteil erwies an der nach oben gebundenen Stacheldrahtreihe hängen und riß diese runter. Sie schliff über meinen Rücken und machte mir außerdem zwei Löcher in mein T-Shirt. Na ja das war nicht weiter schlimm, da ich nur merkte, daß es auf meinen Rücken ein wenig brannte. Ich spielte weiter Fußball und faßte mir bei einer kurzen Unterbrechung des Spieles auf den Rücken und sah, das ich blutete. Ich dachte, das dies nicht normal sei, denn ich hatte bestimmt schon - ich will jetzt nicht lügen - mindestens 100 Liter Blut verloren. Schließlich zeigte ich meinen Rücken einem, der auch mit auf dieser Freizeit war. Er versorgte mich anschließend mit ausreichenden‚ Verarztungen.

Dann gingen wir auch noch Minigolf spielen. Danach packte ich meine Sachen, da meine Eltern mich am Sonntagvormittag abholten, weil sie gerade auch in der Lüneburger Heide waren. Die anderen gingen am Sonntag noch zu Mittagessen und fuhren anschließend nach Hause.

Meine persönliche Meinung ist, (wen es wirklich interessiert kann mich ja persönlich fragen) ...