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Youthpaper Nr. 36, September 1998

Der Islam

Serie: Weltreligionen

von Jens/YPR

In Mekka wurde um 570 Mohammed geboren. Um seine Geschichte ranken sich viele Legenden. Doch Folgende wird als wahrscheinlich angenommen. Der früh Verwaiste gelangte vom Hirtenjungen zum Karawanenführer und heiratete eine verwitwete Handelsherrin. Nach einer Zeit glücklicher Ehe wurde er plötzlich von einer religiösen Unruhr ergriffen. Er zog sich daraufhin in eine abgelegene Höhle zurück und im Schlaf erschien ihm ein Bote des Himmels und befahl ihm Lesen und Schreiben zu lernen. Als er aus der Höhle tritt hört er wiederum eine Stimme und sieht eine riesige Gestalt am Horizont. Überall wo er hinsieht stehen Engel. Außerdem hat er das Gefühl das sich ein Buch in seinem Herzen befindet. Er glaubt daraufhin wahnsinnig geworden zu sein und findet Zuflucht bei seiner Frau. Nach drei Jahren Geheimhaltung tritt er vor die Öffenlichkeit und erntet Hohn und Spott. Nach mehrmaligem Auftreten werden er und seine wenigen Anhänger verfolgt. Mohammed tröstet sich aber damit, daß auch die Propheten vor ihm, wie z.B. Abraham, Lot, Moses, Johannes und Jesus verkannt und verfolgt wurden. Nach einem Bruch mit seiner Sippe und dem Beginn der islamischen Zeitrechnung am 16. Juli 622 stand für ihn nun die Gewinnung Mekkas, das von Gott erwählte Heiligtum, als Ziel fest. Der Prophet wurde somit vom geistlichen Führer zum kämpferischen Anführer und zum Politiker. Nach Jahren des Kampfes gaben die Mekkaner schließlich nach und so konnte Mohammed 629 Allah in seinem Heiligtum verehren. Gleichzeitig erkannte ganz Arabien Mohammed nun als geistliches und weltliches Haupt an. Im Jahre 632 leitete er selbst die große Pilgerfahrt und legte zugleich die Regeln der Wallfahrt fest. Wenige Wochen später starb er in seinem Haus in Medina und wurde unter diesem begraben.

Der Inhalt der Botschaft die Mohammed erhielt, ist im Koran niedergelegt. Sie verlangt einen unbedingten Glauben an den einen, allerbarmenden, allmächtigen und allwissenden Gott, um durch die Befolgung seiner Gebote beim Endgericht Gnade und den Weg ins Paradies mit seinen Wonnen zu finden. Glaube, Gehorsam, Gerechtigkeit und Hilfsbereitschaft gegen Schwache sind der Weg. Die Tradition ergab fünf Säulen des Islams:

Bild: Kaaba
Die Kaaba in Mecka: Nach islamischem Glauben wurde "Der Würfel" von Abraham als Haus Gottes gebaut

Erstens: Verkündigung des Einen Gottes. Ihren Ausdruck fanden sie im Glaubensbekenntnis: Es gibt keinen Gott außer Allah; Mohammed ist sein Prophet!

Bild: Moschee   Zum zweiten: muß der gläubige Moslemfünfmal ein Gebet mit Gesicht nach Mekka sprechen, wo immer er sich befindet, freitags aber in der Moschee.

Die dritte der Pflicheten verlangt Almosengeben als Opfer für Allah und als Akt der Frömmigkeit.

Der vierte und fünfte Pfeiler des Islams ist die Einhaltung des Ramadan-Fastens. Nach dem Koran empfing der Prophet die erste seiner Offenbarungen im Ramadan, im neunten Monat des musilmanischen Jahres...später erklärte Mohammed den ganzen Ramadan - der nach dem westlichen Kalender jedes Jahr auf eine andere Zeit fällt - zum Fastenmonat.

Der fünfte "Pfeiler" ist die Wallfahrt nach Mekka. Wer diese Wallfahrt vollzogen hatte, pflegte später seinem Namen den Titel “Hadschi” hinzufügen.

Bild: Beter   Manchmal wird auch der Krieg im Namen des Glaubens zu den Grundpflichten des Moslems gerechnet. Er bedeutet keineswegs die Verfolgung der Nicht-Moslems, sondern nur Ausbreitung des Gebietes, in dem Islam als Norm gilt.

Im Islam gibt es keine geistlichen Oberhäupter. Zu Lebzeiten Mohammeds galt dieser als höchste Instanz, jetzt fällt die Führung auf die Gesellschaft Islamischer Rechtsgelehrter zurück, welche selbstständig urteilen kann.