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Youthpaper Nr. 37, November 1998

Hinduismus

Serie: Weltreligionen

von Jens/YPR

Bild: Gebet fuer das Glueck einen Hochzeitspaares in Indien   Der Hinduismus hat keinen Begründer. Wohl hat er aber Bücher. Eines ist der Bhagavad-Gita, was soviel bedeutet wie Gesang des Erhabenen. Diese Bhagavad ist das meist benutzte Erbauungsbuch der Inder.
Im Hinduismus ist für alles Platz, er umfaßt keine festen Satzungen, er hat keine eigentlichen Dogmen, er umfaßt lehrmäßig trotzdem alles. So kommt es auch dazu das alle im Hinduismus ihren Platz finden:
- Die Theisten, die wohl an einen persönlichen außerweltlichen Gott glauben, aber nicht an die Offenbarung Gottes in Christus,
- die Deisten, die aus Vernunftgründen auch an einen Gott glauben, der einmal die Welt erschuf, aber nun fern ist und nicht mehr auf die Welt einwirkt,
- die Monotheisten, die an einen Gott glauben,
- die Polytheisten, die an viele Götter glauben
- die Atheisten, die die Existenz eines persönlichen Gottes leugnen.

BildAuch für Jesus Christus und sein Christentum ist Platz. Aber der volle Wahrheitsanspruch Jesu wird abgelehnt. Jesus Christus ist nur einer unter anderen. Im Hinduismus herrscht nicht die klare Luft des Entwederoder, sondern das Vernebelnde Und, nicht "Christus allein", sonder "Christus auch". Gandhi fand anerkennde Worte für Jesus Christus. Trotzdem wolle er ihn aber nicht auf einen einsamen Thron setzen.

Das religiöse Denken der Inder wird durch die Veden geprägt. Die Veden sind Liedersammlungen, wobei die älteste bereits um 1250 v.Chr. entstand. In diesen Liedersammlungen spielen zwei Begriffe eine wichtige Rolle.

- das Brahman (das Weltall, das Absolute, das Göttliche) und
- der Atman (der Geist).

BildAtman un Brahman stehen in Wechselbeziehung. Der Atman ist ads Göttliche im Menschen, ist die Gegenwart des Brahman im Menschen. Brahman ist das große alles durchwirkende Es. Brahman ist die Vorraussetzung aller Götter, aller Menschen, aller Kreaturen. Das Brahman kann unendlich viele Gestalten annehmen. Weil es dies tut, haben wir im Hiduismus 330 Millionen Gottheiten. Aber alle Götter sind Mittler zu Brahman. Der größte Gott ist Siva, welcher als Tanzkönig dargestellt wird. Weit von Heiligkeit entfernt, tanzt er betrunken einen zügellosen Tanz. Neben diesem Gott gibt es viele Untergötter. Außerdem werden 33 Oberherren verehrt. Jeder von diesen 33 hat 10 Millionen Götter unter sich. So kommt es zu der bereits erwähnten Zahl von 330 Millionen Göttern. Die Götter bilden die Grundcharaktere der Menschen ab in der Form übernatürlicher Personen. Sie sind also der verlängerte Arm unseres eigenen Menschseins.

Vorsicht: Satire!
...die heilige Kuh...