Die Bibel
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein
von Jessica/YPR
Diesmal: Matthäus 5, 22-26
Wer kennt die Situation nicht? Man hat sich mit einer Freundin oder einem Freund zerstritten und ganz plötzlich, ohne daß man es vorher ahnt, meldet sich die Freundin oder der Freund und möchte sich wieder versöhnen.
Was mag es diesem Freund gekostet haben, sich zu überwinden und sich zu melden?
Wahrscheinlich einiges an Stolz, denn dem Stolz nachzugeben, heißt oft auch sich zu erniedrigen!
In Matthäus 5, 22-26 heißt es, daß wir, bevor wir in den Gottesdienst, uns mit unserem Bruder aussöhnen sollen. Wobei ich glaube, daß mit dem Wort "Bruder" nicht nur der Bruder im eigentlichem Sinne gemeint ist, sondern auch unsere Freunde, Verwandte und Bekannte.
Vers 22 verbietet uns, daß wir unserem Nächsten Beschimpfungen an den Kopf werfen und ihn somit erniedrigen.
Aber wie leicht beschimpfen wir unseren Nächsten? Schnell kommt mal eine gemeine Bemerkung, die oftmals um keine eigene Schwäche zu zeigen unter die Gürtellinie geht. Und wie schwer ist es im Gegensatz dazu "Entschuldige!" zu sagen?!
Der Aufforderung in Vers 23 zu unserem "Bruder" zu gehen und ihn anzusprechen, ob irgendwelche Differenzen zwischen uns stehen, gehen wir selten nach. Aus Angst der Schwächere zu sein, baut sich eine immer größere Mauer zwischen den Streitenden auf.
Sind wir es dann würdig unsere "Opfer" zu Gott zu bringen und in den Gottesdienst zu gehen?
Eigentlich nicht! Wir können uns im Gottesdienst unsere Sünden zwar vergeben lassen, aber deshalb ist unser Streit trotzdem nicht aus der Welt geschafft. Gott möchte, daß wir mit unserem Nächsten in Frieden leben und Streit bzw. Differenzen zwischen Freunden gehört da nicht zu.
Vielleicht sollten wir uns einmal darüber im Klaren werden, ob wir im Streit, auch wenn wir im Recht sind, nicht mal nachgeben sollten. Egal ob wir den Kürzeren ziehen, aber so manche Versöhnung hat die Freundschaft sogar gefestigt und standfester gemacht.