Lust auf mehr?!

Mehr aus Nr. 25 (November 1996)

Mehr aus der Rubrik "Erlebnisse"

Titelcover Nr. 25
Youthpaper Nr. 25, November 1996

Wie war das nochmal?

Ein verklärter Blick zurück auf die Tage in Mölln

von Axel Fischer & Jens/YPR

ein kostbarer samstagabend. die kollegen dr. fischA und bergemensch sitzen bei smoothen tönen aus der lautsprecherbox bei einem glas deutschen lei(s)tungswasser vor dem bildschirm und denken zurück an die tage in mölln:

unsere antwort auf die rechtsschraiprevormh: das einzig wahre: die gemäßigte kleinschreibung.
ich weiß ja nicht ob ihr es schon wußtet, aber vor einigen tägchen war eine nicht zu übersehende gruppe junger menschen in (auf ?) mölln. das war schön. so. und darüber wollen wir jetzt ein kleines nindchen tratschen: neben 65 anderen helden (jeder für sich) war jesus unser superheld. also bergemann, komm mal rüber, wir wollen anfangen.
ok fischer dolle einleitung. so. na sag ich doch.

289sa) 13.00 uhr mölln tannenhof, die sonne scheint. die reifen quietschen, die bremsen glühen, endlich da. neben einigen noch orientierungslosen, begann für das gros der mitarbeiter der run auf die zimmer (tausche sonniges, großzügig geschnittenes 4 Bettzimmer mit ambiente in haus lübeck gegen eine kleine ecke in haus kiel ! nee, nee, Tim, laß mal gut sein...oach). 15.00 uhr, auf der wiesn, die sonne ist gewandert, junge menschen quietschen, die muskeln glühen, sportlicher wettkampf in form eines indianer-turniers (hab 8 andi & achtung gernot: 1+2=3, kaum zu glauben). schnella, höha weita ging es wenige minütchen später, im tannenhofer sportkessel (in staubiger atmosphäre) im traditionellen aufeinandertreffen von zwei motivierten fußballteams. die seit gedenken ungeschlagenen mitarbeiter behielten auch diesmal mit (jeeeens, wie war das ?) §$%&:/&%* (jens!!) die oberhand. sicher ist nur, wir behielten die oberhand. aber respekt, das spiel über die flügel war schön anzusehen (hat nur nicht gereicht, he,he, grüße an mario, sascha2, denny, björn und alle weiteren tapferen, dabei kompliment an superkeeper fabian [ was sagt eigentlich dein optiker zu deiner spielweise ?])
nach dusche, leckerem graubrot mit rollmops ( war als einziges nach dem ansturm noch da), bereiteten uns norman, carsten, nicole2, daniela und kerstin einen blitzsauberen startabend, ein potpourri an lustigen ich-will-dich-kennenlernenspielen (allejungens sagen: ich will dich gem kennenlemen, alle mädchen: nee, du, damit habe ich jetzt irgendwie nicht gerechnet, da muß ich erst einmal nach hause und mir das durch den kopf gehen lassen...) (respekt an patrick w., der nicht nur alle namen kannte, sondern sie auch am lautesten zu inszenieren verstand: ähhhhhhh.....jeeeeens!!!. na, laßt euch das mal vormachen).weitere higlights: ein glöckner von notre mölln (hab 8 andi) sowie ein (achtung o-ton) "wildgewordenes sprunggelenk", das sich im nachhinein als 2 gerissene bändchen herausstellte.

299so) nach ausreichenden 10 stunden schlaf saßen die mitarbeiter wie die folgenden 5 tage morgens um 7.30 uhr ausgeruht und frisch (morgentau jenny) bei der andacht...oder im krankenhaus. danach frühsport am buffet ( vor wiederholungen scheuen wir uns.*) bevor wir zwar einen schwarz-weißen, aber dennoch oder gerade deswegen beeindruckenden teil der passoliniverfilmung des matthäusevangeliums verfolgten (*). unterschiedliche stunden in den verschiedenen bibelgruppen brachten stets eine kleine nachbereitung des films (*). das ganze ging dam bis zum tischgeklopfe beim mittagessen. danach etwas ruhe vor dem sturm: dem allseits beliebten nachmittagsprogramm, heute: thematisch arbeiten. zum thema "die höhepunkte des lukasevangeliums" reimten, sangen, schrieben, dichteten, malten, gestalteten ganze 9 gruppen um die mölln konfa awards, die am abend von illustren stargästen (robdamostmoney & p.fuckie, yves pupu etc) verliehen wurden. ein wunder: alle "zwerge" heimsten die gruppen der mölln konfa group ein, und das gegen so berühmte namen wie ronald mcdonald, roland emmerich, nas, bonjovi, konsalik usf. persönlich imponierte uns am meisten die skibbidibidipkizibisidi-newcomerin der westlichen hemissphäre marei-le kaufmann, die den publikums-award einheimste. (maximum respekt) friede, freude, eierkuchen, alle waren froh, unterhalten und wir konnten de la soul zu neuen ehren verhelfen (...hey, how you doing, sorry, i can,t get through...).

309mo) so lange die füße tragen... und dann war da noch der gang nach mölln, der raum und zeit für gespräche, laub und nüsse ließ ( ein schelm, der böses dabei denkt, gehört auf den scheiterhaufen). ein lustiges quiz von unserem mir-wirdschwarz-vor-augen-martin und unserer einfüßigen blondine versüßte uns das möllner nachtleben. weitere stichworte: musiccorner, ?3 andere geschäfte zwischen penny und karstadt, 0,5 I cola (ööööps), nette krankenhausärzte und busfahrer. "action"reich wurde dann der nachmittag in unruhiger voraussicht auf den agatha-christie-gedenkabend. leider hat die mehrheit der gruppen nicht ganz den sinn und unsinn des abends verinnerlicht und zu ehren von agatha marionettentheater, sketche und humorvolles auf das parkett der englischen lordschaft gezaubert. (eine frage an das team: warum nicht der gärtner? )
wir haben es genossen und uns köstlich amüsiert (wo finden wir das hawaiianische arrangement, antworten an: http//:www. axje.de) gratulation dem team unter butler james und "du-hast-unsdas-fürchten-gelehrt-marei-le". anmerkung am rande: für den splatter'-award empfahl sich ein hochschwangerer timk. und sein opteam. die beste schauspielerische leistung lieferte der schwul...ups, englische hausmeister ali brutali als lord.

110di) ej, jens geh mal an die tür...eilbrief von müscha p.ey,fischa endlich ist der erwartete gastkommentar eingetroffen (ratsch ritsch)...oh, handschriftlich,... na dann tipp mal ein:
(hier wird unser reformprojekt "sag ja zu klein!" für einen augenblick unterbrochen)

Schiffshebewerk, Salzmuseum, Lüneburgs romantische Altstadt bei strahlendem Sonneflschein, 20°C mit Eis in der Hand Das wäre schön gewesen! Stettdessen gab es Regen bei circa 14°C. Das hatte was.
Also haben sich 65 Hardcoretouristen kurz nach 9Uhr in den Bus begeben und 8 weitere dieser seltenen Rasse auf zwei Autos verteilt. Dann gings ab zum Schiffshebewerk nach Scharnebeck. Dort haben wir dann die Möglichkeit gehabt, endlich mal mehrere Schiffshebewerke an einem Ort zu sehen-im Museum. Mal im Ernst: ich fands ganz interessant, weil die Funktionsweise mehrerer Typen von Schiffshebewerken erläutert worden ist. An dieser Stelle auch ein Danke lieber Gernot... (das kommt noch, die setzer)
Ich weiß nicht warum, aber mehrere Leute hat es dann raus in den Regen getrieben. Den Gesetzen des Herdentriebs gehorchend, bin ich natürlich mit rausgegangen, um mir die beiden Tröge des Hebewerks aus nächster Nähe anzusehen.
Dann gings ab-Vollgas nach Lüneburg. Endlich Stadtführung. Für mich bedeutete das zum Glück auch noch ein Rundgang im Salzmuseum. Was hätte ich so lange in der Stadt rumrennen sollen, zumal die Tante mit dem roten Schirm sowieso fast jeden Winkel abgegrast hat. Was haben wir also gesehen ? Ne Menge alter Häuser ! Unter anderem war da auch das Rathaus mit einer Nische, in der früher die Gerichtsverhandlungen öffentlich abgehalten wurden. Ich schätze mal, daß die Leute in erster Linie nicht wegen der Verhandlung, sondern viel mehr wegen der ebenfalls öffentlichen Vollstreckung hingegangen sind. Abartige Vorstellung!
Ja, und dann war da noch eine gotische Kirche mit ihrem wunderschönen Klappaltar und ein Hafenkran, der eigentlich eher die Funktion eines Harnsterkäfigs erfüllte, weil in ihm zwei überdimensionierte Laufräder installiert waren, mit denen durch Menschenfuß die Güter der Schiffe an Land gehievt wurden.
Nach all diesen historischen Glanzpunkten war es einer Gruppe von 13 Leuten auch vergönnt, eine Besichtigung des Salzmuseums durchzuführen. Interessant war hier unter welchen Bedingungen die Leute damals arbeiten mußten. Die Tätigkeiten wurden z.T. unter der Erde in Gängen verrichtet, in denen man nicht einmal aufrecht gehen konnte. Zum Sieden der Sole (gesättigte Salzlösung) wurden fast alle Bäume derjetzigen Lüneburger Heide abgeholzt- zur Brennholzgewinnung. Es gab damals 54 Siedehütten, die von einer dicken Mauer zum Schutz des "weißen Goldes" umgeben waren. Und was gabs sonst noch zu sehen: Jede Menge Salz. Trotz des Wetters war es ein schöner Ausflug.

(schön michael, du darfst dichjetzt setzen, noch ein paar fragen an die klasse. wieviele siedehütten gab es damals ?...na, hat denn keiner dem michael zugehört... ? wißt ihr denn wenigstens noch die farbe von dennys erbrochenem? grüüüün! richtig !)
sorry, micha, wir können nicht anders, wirklich lustig, dein artikel, du hast uns eine menge arbeit erspart! küßchen.

210mi) daß einer der mitarbeiter auf der fahrt zu ganz besonderen ehren kam und sich eine hymne verdiente liegt wohl nicht ganz unwesentlich an diesem tag und seinen nachmittäglichen ereignissen. wenige wochen nach atlanta stand eine weitere olympiade auf dem tagesplan: organisator und supervisor war hier neben vielen fleißigen händen ein gewisser kerl namens fabian l. und da der masse die zu bewältigenden aufgaben wie sockenbüchsenwerfen, apfelimhaifischbeckenessen, umdiepulledrehenundtorkeln (und wiedereinmal hab 8 andi: kawumms!), luftballonsaufderleinezerstoßen, übernassetischeundstühlestolpan (teilweise im regen) so gut gefiel, stimmte diese am abend bei der (gefälschten!) siegerehrung ein liedchen an, das bis dato nur einige tischgenossen des verehrten fabians kannten: hier exklusiv der text in voller länge (melodie des ostsandmannsongs, international: enter sandman): "dank dir, lieber faber, lieber faber, dank dir!". dieser lustige song zählte zu den meistgesungensten liedern der gesamten freizeit (stichwort: selbstläufer) und ist ab sofort in jedem gutsortierten plattenladen zu erstehen. am abend stand der evangelistische abend auf dem programm, auf dem ein jeder ganz unterschiedliche erfahrungen mit gott machte. aufgrund dieser ganz persönlichen erfahrungen läßt sich der abend im ganzen für uns nicht angemessen resümieren.

310do) basteln, malen, sportliche betätigung und andere furchtbar kreative dinge gaben dem nachmittag seinen unverwechselbaren flair (kreatives schlafen fand ja auch seinen zusabrinalauf). geprägt wurde der tag natürlich durch seine gesprächsangebote, die den mitfahrern offeriert wurden. auch hier gilt: zwar unterschiedlich, aber dennoch mit einem mittelpunkt: jesus.
den abend gestalteten die kreisleiter des neu ins leben gerufenen jugendkreises pok (persönlicher orienberungskreis) mit hilfe des spechts. gefeiert wurde neben der geburt des pok eine erfolgreiche (wenn auch lazarettöse) konfirmandenfreizeit, auf der neben allem spaß nie der blick für das wesentliche verloren ging. das hat man, so unser eindruck, schon daran erkennen können, wie man miteinander umging. dank an alle und grüße raus !

410fr) bevor wir uns auf den weg gen heim begaben, feierten wir noch einen schlußgottesdienst mit persönlicher segnung. gestärkt durch das mittagsmahl und dem obligatorischen abschlußfoto ("tradition-eine diskussion über sinn und unsinn gesellschaftlicher kulturwerte." von, mit und über carsten hesse), rollte ein dickes auto und vier dünne auf der autobahn richtung berlin-reinickendorf. ankunft 17.00 uhr, wetter regnerisch. stimmung sonnig bis bewölkt ob des endes einer gar luschtigen fahrt und dieses artikels (= sowie eines regnerischen samstagnachmittags von und mit den autoren dieser zeilen, die sich allerhöflichst verabschieden und zugleich für den etwas laxen stil unserer so ernsten fahrt entschuldigen). dank an alle, piiieess aut.