Mohandâs Karamchand Gandhi
von Martin/YPR
"Wo Ungerechtigkeit herrscht, bin ich immer für den Kampf, doch wofür kämpfen wir? Für die Gerechtigkeit oder wollen wir andere strafen? Ich meine, dass das Strafen Gott überlassen werden soll."
Ich möchte euch von einem Mann erzählen, den Millionen verehren. Ich möchte gar nicht über Geschichtliches schreiben, das kann man im Lexikon nachlesen. Nein, ich möchte euch seine Person näherbringen. Mohandâs Karamchand Gandhi (geboren 1869) war gegen jegliche Gewalt, ob sie im Großen oder im Kleinen stattfand. Für ihn stand der gewaltlose Widerstand an höchster Stelle.
"Sie können unseren Körper schlagen, mißhandeln, uns sogar töten, doch sie werden nie unseren Glauben damit brechen."
Sie haben Gandhi geschlagen, ihn mißhandelt, sie haben ihn immer wieder ins Gefängnis geworfen, doch erreicht haben sie damit nichts. Doch eines hat Gandhi nie geschafft: Indiens Moslems und Hindus in einem Staat zu vereinen.
"Wir haben einen Gott, wir sind zusammen aufgewachsen, warum schafft ihr es in Gottes Namen nicht, Frieden zu halten."
Gandhi war jedes Mittel recht, um den Frieden aufrechtzuerhalten. Er fastete, einmal sogar fast bis zum Tode. Seine Frau tat auch alles, um den Frieden zu erhalten, und sie gab sogar ihr Leben dafür, was Gandhi stark verletzte. Doch er gab nicht auf. Er bekam sogar den Ehrennamen "Mahâtma", das heißt "große Seele".
Am 30. Januar 1948, ein Jahr nach der Unabhängigkeit Indiens, wurde Mahâtma Gandhi von einem fanatischen Hindu erschossen. Es fand eine Militärparade statt, das riesige Grabmal wurde auf einem Wagen hinterhergezogen. Viele Millionen Menschen folgten ihm ein letztes Mal.
Mahâtma Gandhi hatte keinen offiziellen Titel, keine Ämter, kein Gutsbesitz. Er war arm und doch so zufrieden. Sollte das nicht unser aller Ziel sein? Nichts haben und doch zufrieden sein? Er war ein Mensch der Bescheidenheit und schlichten Wahrheit und das hat ihm zu mehr Macht verholfen, als alle Imperien haben, die es nur mit grober Gewalt versuchen.
Ich hätte einiges dafür gegeben, um diesen kleinen, schlichten Mann kennenzulernen, doch es wird mir verwehrt bleiben. Dieser Mann ist mein Vorbild und ich hoffe, dass spätestens jetzt alle wissen, dass Gewalt zu nichts führt, es sei denn zu Gegengewalt. Ich meine Mahâtma hat uns gezeigt, wie es geht.
Martin Koethe
Anmerkung der Redaktion: Wer mehr über Gandhi erfahren will, kann, wie bereits erwähnt, im Lexikon nachschlagen oder die Youthpaper, Nummer 14, vom Dezember 1994, zu Rate ziehen. Für weniger Lesefreudige empfehlen wir den oscarprämierten Spielfilm "Gandhi" mit Ben Kingsley in der Titelrolle, der immer mal wieder im Fernsehen läuft.