Lust auf mehr?!

Mehr aus Nr. 03 (Dezember 1992)

Mehr aus der Rubrik "Glauben"

Titelcover Nr. 03
Youthpaper Nr. 03, Dezember 1992

Alle Jahre wieder

Feuer eines Kamins, Kerzenlicht, Kekse, Weihnachtsmusik, der Geruch frischer Tanne und draußen Schnee, Kirchenglocken, Lichter in den Fenstern, gebrannte Mandeln und kandierte Äpfel. Weihnachten, das Fest der Liebe und Gemütlichkeit!

Weihnachten, das Fest der Liebe und Gemütlichkeit? - Jede Menge Leute in den Geschäften, die Schmuck, Kleidung, CD's und Schallplatten kaufen. Keiner hat Zeit; Streß, weil jeder noch unbedingt einkaufen muß. Schließlich machen die Geschäfte, die wieder Millionen zusätzlich eingenommen haben, gleich zu!

Ist das tatsächlich das große Fest? Nein, das kann es nicht sein. Aber, was genau ist denn nun Weihnachten? Um diese Frage beantworten zu können, möchte ich an dieser Stelle einen Textauszug aus Siegfried Kettlings Buch "... und ihr sollt leben" benutzen: "(...) Und nun müssen wir sehr menschlich reden: Da steht der Eine neben Gott, und Gott zeigt ihm sein künftiges Geschick, zeigt es ihm, ohne zu schonen. Gott macht den Einen zu einem Wissenden, zu einem, der durchschaut, und dann erst stellt er die Fragen:

'Siehst du denn Mann, der unbehaust und angefeindet durchs Land zieht, ohne Nest, ohne Bau, ärmer als ein Tier? Siehst du in ihm alles Ausgestoßensein, alles Flüchtlingselend? Das ist dein Leben! Willst du es ?'

'Siehst du den Mann am Galgen, hörst du seinen Todesschrei? Nacht ist um ihn, und Nacht ist in ihm, Gottesfinsternis. Siehst du bei ihm alles Gottesfeme und allen Gotteszorn? Sieh den von Gott und Menschen Verfluchten! Das ist dein Leben! Willst du es? Du bist gefragt. Du, der Eine.'

Da halten Himmel und Erde den Atem an. Der Eine ist gefragt worden. Nun muß die Entscheidung fallen, die alles entscheidet. Da fällt in das Schweigen das weltverwandelnde Wort: JA.

Dieses JA heißt Weihnachten: 'Von einem Weibe geboren und unter das Gesetz getan'(Gal 4, 4). Darin besteht die letzte Solidarität mit uns. Der Gefragte kommt zu uns Ungefragten."

Das ist Weihnachten: Die Geburt Jesu. Ein weltverwandelndes Ereignis. Darin offenbart sich die Liebe Gottes:

"Alle Ehre gehört Gott im Himmel! Sein Frieden kommt auf die Erde zu den Menschen, weil er sie liebt!" (Lk 2, 14)

In Joh 3,16 steht:

"Gott liebte den Menschen so sehr, daß er seinen einzigen Sohn hergab." Gottes Liebe ist nicht nur Weihnachten, die Geburt Jesu, sondern noch viel mehr. Gott hat seinen Sohn für die Vergebung unserer Sünden geopfert. Damit erlangt die Geburt unseres HERRN eine große Bedeutung. Plötzlich wird das Schenken, das Geschönte und das Geheuchelte unwichtig und wir erkennen den wahren Grund des Festes Weihnachten. Denn die Geburt, die so verändernd für uns war und ist, können wir mit gutem Grund feiern.

Sind wir bereit, für diese Veränderung auch unser Leben zu ändern? Geben wir Jesus Christus, der ständig an die Tür unserer Herzen anklopft, die Ehre und Zeit, die ihm gebührt? Ehren wir Ihn zu Weihnachten und sind wir auf seine Wiederkunft vorbereitet, oder liegt das für uns in weiter Ferne? (Mt 24, 42):

"Darum wachet, denn ihr wißt nicht, an welchem Tag euer HERR kommt." Amen!

Euer Müscha