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Titelcover Nr. 16
Youthpaper Nr. 16, April 1995

Ach, Du dickes Ei...!

von Cosima Wille

Über 19,3 Milliarden Eier kommen jedes Jahr in Deutschland auf den Tisch. Doch wissen wir eigentlich, woher diese Eier stammen? -Sicher! Steht ja auf der Packung! Und das ist auch gut so. Denn, was auf der Eierpackung stehen muß und was verboten ist, regelt die EG. Über die Haltungsart muß jedoch nichts ausgesagt werden. Deshalb muß der Käufer davon ausgehen, daß Eier ohne besonderen Hinweis aus Batteriehaltung stammen. Doch: Niemand ist verpflichtet, Eier aus Legehennenbatterien zu kaufen. Denn es gibt auch Alternativen, wie z.B.:

Diese letzten beiden Formen der Hühnerhaltung sind mit Abstand die artgerechtesten. Sie haben nur einen Unterschied: Bei der "intensiven Auslaufhaltung" müssen dem Huhn mind. 2,5 Quadratmeter zur Verfügung stehen, bei der "Freilandhaltung" viermal so viel.

Einige von Euch denken jetzt vielleicht: "Eier aus "Freilandhaltung" sind ja viel zu teuer." Doch in Wirklichkeit handelt es sich hierbei nur um ein paar Pfennige. Ich finde, gerade hier sollten wir, die wir zu den reichsten Menschen dieser Erde gehören, unseren Einfluß, den wir als Käufer haben, wahrnehmen und diesen dann positiv nutzen. Wem das zu teuer ist, der kann ja weniger Eier essen, aber dann mit besserer Qualität!
 

Ich bin sicher, jeder hat schon mal ein Bild von einer Legehennenbatterie im Fernsehen oder in einer Zeitschrift gesehen. Die Tiere dort sindd eingesperrt in Käfigen, die die Fläche von einem Schulheft haben. Die Tiere haben keine Bewegungsfreiheit, kaum Licht und sind meist sehr krank.

Aber auch die Hühner aus der Bodenhaltung sind oft krank und haben einen verkrüppelten Schnabel. Das liegt daran, daß die Küken (während der Aufzuchtszeit) im Alter von etwa acht Tagen mit dem Schnabel gegen eine glühende Platte gedrückt werden. Das soll verhindern, daß sich die Tiere gegenseitig verletzen. Dieses "Touchieren" ist angeblich die mildeste Form ds Schnabelkürzens. - Diese und viele andere Quälereien müssen die Tiere über sich ergehen lassen; der einzige, der daraus einen Gewinn macht, ist der Mensch.

Ich denke, daß wir diese legale Tierquälerei nicht länger bedenkenlos hinnehmen dürfen. Der Mensch - also Du und ich - muß endlich aufhören, seine Mitgeschöpfe auszubeuten. Das kann in diesem Fall nur bedeuten, daß man um des Einsparens einiger Pfennige willen, das Leiden der Kreaturn hinnimmt.

Denkt doch mal darüber nach!