Lust auf mehr?!
Youthpaper Nr. 62, Dezember 2003

Religionsunterricht in der Schule

von Ilenia/YPR

Habt ihr euch nicht auch schon oft gefragt: „Warum gehe ich eigentlich zum Religionsunterricht, es hört doch sowieso kaum einer zu?“

Diese Frage stand auch bei mir ewig offen, und so ganz beantwortet habe ich sie mir selber auch noch nicht.

Ich habe mich in letzter Zeit ausführlich mit „Religionsunterricht in der Schule“ befasst, und eins kann ich euch sagen: es ist wichtig, auch andere Kulturen neben dem christlichen Glauben im Religionsunterricht zu behandeln.

Religionsunterricht in der SchuleWenn es um andere Religionen geht, dann ist es doch eigentlich sehr interessant überhaupt darüber Bescheid zu wissen. Und wenn das Thema zur evangelischen Religion gehört, möchte man doch grade als Christ etwas darüber erfahren.

Zur Enttäuschung vieler Schüler gehört dies bei vielen Lehrern nicht mal mehr zu ihrem Rahmenplan des Unterrichts!

Viele beschäftigen sich eher mit pädagogischen Problemen, als mit dem eigentlichen Thema „Religion“! In ihrem Unterricht wird darüber gesprochen, welche Drogen für den menschlichen Körper schädlich sind und was für Folgen ein Krieg auf die Wirtschaft hat. Wenn es um die Bibel und um Jesus geht, wird dieser Teil meist zu knapp bearbeitet.

Dies sollte man aber nicht verallgemeinern, jedoch ergab sich aus meiner Umfrage, dass die Religionslehrer, die kein Mitglied einer Gemeinde sind, ihre Aufgabe, christliche Religion zu vermitteln, nicht ausreichend erfüllen!

Dazu kommt außerdem noch, dass der katholische und der evangelische Religionsunterricht unabhängig von einander stattfinden, hier aber im Prinzip die gleichen Themen behandelt werden!

FotoAls ich mich danach erkundigt habe, erzählten mir viele katholische Schüler, dass sie den gleichen Stoff wie ihre evangelischen Mitschüler bearbeiten und nur sehr wenig über die katholische Kirche lernen würden. Also wozu noch die Trennung?

Bedauerlicher Weise gibt es auf meiner Schule nur einen Religionslehrer für die Mittel- und Oberstufe, der in seinem Unterricht seinen Schülern etwas von Jesus erzählen möchte! Und dieser Religionslehrer ist Pfarrer! (Ich nenne ihn jetzt einfach mal Herrn Z.)

Als ich Herrn Z. um ein Interview bat, hatte er anfänglich keine Zeit, aber als er erfuhr, dass diese Umfrage das Thema "Religion in der Schule" behandelte, zeigte er sofort großes Interesse und beantwortete meine Fragen geduldig. Im Gegenteil zu einem anderen Lehrer, (diesen nenne ich Herrn K., welcher kein Mitglied einer Gemeinde ist). Ihm war seine Hofpause und der damit verbundene Aufenthalt im Lehrerzimmer wichtiger, als etwas über seinen Glauben zu berichten.

In der Nähe meiner Schule befindet sich eine Kirche, wo Schüler am Buß und Bettag die Gelegenheit dazu hatten, freiwillig an einem Gottesdienst, anstelle der ersten Schulstunde, teilzunehmen.

Jedoch zwang Herr K. seine Schüler, den Gottesdienst aufzusuchen!

Ich finde es sehr gut, wenn Lehrer versuchen, ihre Schüler zu motivieren, Gottesdienste zu besuchen. Aber es bringt doch meiner Meinung nach nichts, sie dem Zwang auszusetzen, an einem Gottesdienst unfreiwillig teilzunehmen, um sich dort zu langweilen und die aus freiem Willen gekommenen Schüler dadurch daran zu hindern, dem Gottesdienst zu folgen!

Da Religion als freiwilliges Unterrichtsfach bezeichnet wird, sehen viele Schüler es als nebensächlich an, was in dieser Stunde gelehrt wird. Aber ich möchte euch ans Herz legen, dass ihr, wenn eure Lehrer keine entsprechende Arbeitshaltung zeigen - wie auf meiner Schule der Lehrer Herr K. - versucht, den Lehrern Vorschläge zu geben, damit ihr euren Religionsunterricht interessanter ge- stalten könnt. Denn wenn es weiter um dasThema Drogen dreht, dann ist es doch schon absehbar, dass niemand mehr etwas über Gott lernt, der sich nicht privat ausreichend dafür interessiert. Doch um diese Motivation zu haben, sollte man auch erst einmal wissen, dass es überhaupt einen Gott gibt!