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Mehr aus Nr. 20 (Dezember 1995)

  • Amnesty International
Titelcover Nr. 20
Youthpaper Nr. 20, Dezember 1995

Amnesty International

von Norman/YPR

Gerade jetzt zu Weihnachten ist ja wieder die große Zeit der Spenden. Die Leute haben zu dieser Zeit die entsprechenden Hosen an, und verschiedenste Gruppen, Organisationen bzw. Projekte werben um Geld.

Grund genug für uns, euch mal eine dieser Organisationen kurz vorzustellen, und zwar eine, von der man relativ häufig etwas in den Nachrichten hört: Amnesty International. (Amnestie = Begnadigung, Straferlaß.)

Amnesty (ai) ist eine 1961 gegründete internationale Organisation zum Schutz der Menschenrechte. Sie hat ihren Hauptsitz in London und wurde 1977 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Weltweit hat Amnesty weit über 1,1 Millionen Mitglieder und Unterstützer in mehr als 150 Staaten.

Grundlage fiir ihre Arbeit ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen.

ai erhebt Einspruch gegen den Mißbrauch staatlicher Gewalt. Die Organisation tritt in Aktion, wenn Menschen in ihren Rechten auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung sowie auf Freiheit von Diskriminierong (= herabsetzende Behandlung) in schwerwiegender Weise verletzt werden oder ihr Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit mißachtet wird.

Insbesondere arbeitet ai

Amnesty arbeitet unparteiisch und immt keine Rücksicht auf Ideologien bzw. politische oder anderweitige Interessen. ai prangert Menschenrechtsverletzungen ohne Ansehen der jeweiligen Regierung an, deshalb finanziert sich Amnesty auch nicht durch Regierungsgelder oder millionenschwere Sponsoren, sondern durch Mitgliedsbeiträge und Spenden einzelner Menschen.

Um Menschenrechtsverletzungen auf die Spur zu kommen und die Fakten abzusichern, sind umfangreiche Recherchen und Ermittlungen notwendig. 140 Fachkräfte sind damit im Büro in London beschäftigt.

Durch die verschiedensten Aktionen versucht Amnesty Menschenrechtsverletzungen entgegenzuwirken: öffentliche Veranstaltungen, Kampagnen, Ausstellungen, Konzerte, Mahnwachen uva. Besonders wirksam sind Briefaktionen, wobei ai innerhalb kürzester Zeit Tausende von Leuten auf die Beine bringt, die sich alle in Form von Briefen, Telefaxen oder Telegrammen an entsprechende zuständige Stellen, wie z.B. Behörden, Regierungen oder Staatsoberhäupter, wenden und ihren Protest zum Ausdruck bringen.

Die Methode, Menschenrechtsverletzungen ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen, hat Erfolg.

Immer wieder erfährt ai, daß Gefangene, für die Aktionen gestartet wurden, anschließend besser behandelt wurden, keine Folter mehr erleiden mußten, einen Arzt sehen durften oder sogar freikamen.

Zeichnung

P.S. Auch unsere Gemeinde beteiligt sich an solchen Briefaktionen. Wer weitere Infos oder Adressen haben will, kann sich an mich wenden.

Amnesty International
Sektion der BRD e.V. - Bezirk Berlin-Brandenburg
Pacelliallee 61
14195 Berlin
Tel.: 030 / 831 10 46