Etwas recherche und differenzierte sowie objektive Betrachtungsweise in euren Berichten wäre klasse, dann würdet Ihr z.B. auch Paralelen zu den etablierten Kirchen bei Kinofilmen finden. Ebenfalls sollte gerade ein junges Blatt nicht alles was neu oder anders ist als schlecht betrachten (so wie es die Päpste seit hundert Jahren machen), nur weil z.B. Stiftung Warentest bei Stichproben etwas herausgefunden haben will. Und mal ehrlich, mit Euren eigenen Steckbriefen macht Ihr Euch nicht gerade Vertrauenswürdig als Marlboro-Man und Geldeintreiber dem jedes Mittel recht ist.
Lieber Michael,
auch wenn Du leider konkret keine Artikelnamen nennst, denke ich mal Du beziehst Dich u.a. auf, Hollywood und Scientology, Nebenjob-Nepp (Stiftung Warentest).
Ich kann da leider nur Contra geben, denn der Verfasser dieser beiden Artikel hat durchaus seine Hausaufgaben gemacht, was bei den meisten Artikeln der Fall ist (auch wenn einige Sekten-Artikel nicht zu unseren Prunkstücken gehören).
Nehmen wir ersteinmal den Nebenjob-Arikel. Die dort Aufgezeigte Geldfalle ist nicht gerade neu und auch wirklich nicht schwer zu enttarnen, wie eigene Proben ergaben. Die Stiftung Warentest hat in Ihrem Testbericht sicht nicht mit Proben abgegeben. Ich kann aus dem Testbericht und Bekanntschaft zu einem Mitarbeiter nur unterstreichen, daß diese Stiftung in Hinsicht ihrer wissenschaftlichen Arbeitsweise durchaus Arbeit leistet, die an Qualität ihresgleichen sucht.
Noch unfundierter finde ich Deine Kritik an Hollywood und Scientology. Ich würde diesen Artikel alt gut gelungen klassifizieren.
Obwohl der Artikel relativ knapp gehalten ist, gelingt es dem Autor anstatt oft üblichen Aufzählungen von Kritikpunkten Aussagen auch zu mit Hintergrundinformationen untermauern. Fakten werden ohne Wertung genannt und Hypothesen davon strikt getrennt und als solche gekennzeichnet.
Im Artikel geht es um die Methoden, die Scientology bestreitet nicht um eine Bewertung ihrer ethischen Grundsätze, die natürlich mit den christlichen kollidieren. Eben darum ist dieser Artikel nicht ein Verteufeln von neuem und anderem.
Es ist nicht unsere Aufgabe jemandem unsere Grundsätze aufzuzwingen, aber ich denke die Plicht eines jeden Menschen, egal welchen Statuten er folgt, darüber aufzuklären, daß eine so Einflussreiche Organisation derartige Vorgehensweisen eben nicht an den Tag legt, sondern hinter einem Schleier aus Dunst geschen lässt.
Wie vielleicht gemerkt lautet die Überschrift nicht Vermittlung von Formen der Ethik durch Kinofilme, sondern es geht um Scientology. Daher macht Dein Argument die Filme betreffend keinen Sinn.
Natürlich tauchen christliches und etablierte Kirchen in fast allen Filmen auf, was nicht weiter verwunderlich ist, so sind doch Deutschland wie auch die USA Gebiete mit einer christlichen Kultur. Es ist völlig normal, daß durch Autoren, Regie und Schauspiele einflüsse in einen Film kommen.
Der Unterschied ist denke ich der, daß wenn es wirklich eine Widerspiegelung der Scientology-Ideologie in den Großproduktionen niederschlägt, hier ist eine Angst vor dem Unbekannten durchaus gerechtfertig ist, denn wer möchte schon, daß ihm und vielleicht noch Kindern etwas unbekanntes auf diese Weise eingetrichtert wird. Wie sehr Medien z.B. gerade Kinder beeinflussbar sind zeigt das Beispiel Pokemon. Bei Erwachsenen scheint es nicht anders zu sein, schließlich prägen die Medien unser Bild von der Gesellschaft.
Ich würde an Deiner Stelle mit schnellem Urteilen über den Papst vorsichtig sein. Hier zeigt sich oft, wie wenig über dieses Thema bekannt ist. Nun will ich mich nicht über dieses Thema hier auslassen, es würde den Rahmen sprengen. Auch in der Youthpaper war dieses Thema heiß diskutiert.
Grüße
Axel Geldmeyer / Youthpaper
Berlin, 25. August 2000