Lust auf mehr?!
Youthpaper Nr. 27, Februar 1997

Sekten - wer, wie, was, warum ???

von Jens/YPR

(Stand: 2/97)

Wer kennt sie nicht die Bilder aus Texas und Süfrankreich mit belagerten Häusern oder Massenselbstmorden. Oder gleich vor der Haustür: die Wachturmverkäufer, die Gentlemans mit den Rucksäcken oder die Gurus aus der BRAVO Foto-Love-Story. So verschieden sie sind sie laufen alle unter dem Oberbegriff Sekten. Und um mehrere dieser Sekten soll es in den nächsten Ausgaben gehen.

Konkurrenz
für die Kirchen
  Anhänger
1Scientolotgy
Kirche
200 000
2Zeugen Jehovas170 000
3Transzendentale
Meditaion
100 000
4Universelles Leben40 000
57.-Tags-Adventisten30 000
6Kinder Gottes
(Familie der Liebe)
3000
7Mun-Sekte(Vereinigungssekte)2000
8VPM (Verein zur Förderung der
psychologischen Menschenkenntnis)
2000
9Gemeinde Jesu Christi1000
10Thakar Singh100

Sekten sind weltweit auf dem Vormarsch. Allein in Deutschland gibt es 600 verschiedene Sekten mit 2 Millionen Anhängern. Viele Sekten erwarten den Weltuntergangschon im Jahre 2000 und bereiten sich schon darauf vor, indem sie Lebensmittel horten und sich isolieren.

Die Angst ist eines der wichtigsten Psyscho-Instrumente der Sekten. Aus Angst gegen die Lehren zu verstoßen, setzen sich die Mitglieder selbst unter Druck. So sind zu extremen Höchstleistungen fähig, wie z.B. 3 Stunden Schlaf und 1 Glas Wasser und einem Apfel zum Frühstück, um dann 18 Stunden für den Meister zu betteln.

Selbst vor Folter schrecken sie nicht zurück. So wird z.B. in der Thakar-singh-Sekte den Babys warmes Silikon in die Ohren gespritzt und die Augen werden verbunden, damit die Kinder lernen nach innen zu hören und zu sehen. Eineinhalb Jahre alte Kinder müssen bis zu 18 Stunden meditieren, ohne auf die Toilette gehen zu dürfen.

In anderen Sekten werden Kinder kopfüber in Erdlöcher mit Schlangen gehängt oder brutal mißhandelt und sexuell mißbraucht. Danach müssen die Kinder ihrem Guru auch noch dankbar sein für diese Tortur. Die Polizei kann nicht vorgehen, da die Kronzeugen abspringen. Denn die Angst vor Verfolgung und Bedrohung ist groß. Desweiteren ist die Polizei machtlos, da in Deutschland Religionsfreiheit besteht und so können die Sekten nur schwer verboten werden.

Sektierer kommen schon lange nicht mehr in den orangen Gewändern daher, sondern tragen eher den modischen Anzug und sehen eher aus wie Vertreter. Sie bieten psyschologische Hilfe, welche meist dankbar angenommen wird. Ist man dann erst einmal in einer solchen Sekte, kommt man dort nicht mehr so schnell herraus, den wer raus will erhält z.B. von den Scientologen Morddrohungen.

Um einige dieser Sekten ( Scientology, Mormonen, Zeugen Jehovas, Neuapostolen) wird es in den nächsten Youthpaper-Ausgaben gehen.