Lust auf mehr?!
Youthpaper Nr. 27, Februar 1997

Papst = Gott?!?

von Jessica/YPR

Vielleicht ist diese Überschrift zu hart formuliert? Vielleicht aber auch nicht! Man kann den Papst mögen, oder nicht! Man kann seine Ansichten teilen, oder nicht! Aber man kann, meiner Meinung nach, nicht alle seine Handlungsweisen gutheißen, auch kann man seine Art von Nächstenliebe nicht vollständig teilen.

Er verbietet die Verhütung, obwohl sie, angesichts der Überbevölkerung und Hungersnöte, in den Dritte Weltländern angebracht wäre.

Vor kurzem laß ich in einer Zeitschrift einen Artikel über die seltsame Nächstenliebe des Papstes. In dem hieß es, daß der Papst seine Beitragszahlungen für das Kinderhilfswerk UNICEF eingestellt hat, nur weil dieses Kinderhilfswerk Programme zur Geburtenregelung und (leider auch) Abtreibungsberatung unterstützt. Auch ich bin gegen Abtreibung, aber muß man deshalb Tausende von Kindern verhungern lassen? Was ist wohl besser: verhüten oder verhungern?

In Matthäus 16,18 heißt es: "Darum sage ich dir: Du bist Petrus; und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen! Kein Feind wird sie vernichten können, nicht einmal der Tod."?

Diese Bibelstelle nimmt das Papsttum seit Mitte des 3.Jahrhunderts als Grundsatz für die Vorrangstellung des Papstes gegenüber seiner Gemeinde. Aber verheißt dieser Bibelvers nicht auch, daß der Papst dann wie Petrus sein sollte?

Wenn er diesen Bibelvers als Grundsatz nimmt, sollte er doch auch wie Petrus leben und handeln!

Für die heutige Zeit mag es etwas ungewöhnlich sein, wenn ein Mann von Stadt zu Stadt zieht und uns bekehren will, aber so stelle ich mir die eigentliche Handlungsweise des Papstes vor. Selbst im Zeitalter von Funk und Fernsehen und Millionen von Gläubigen könnte der Papst seiner Gemeinde nahe sein. Er sollte aber nicht, wie heutzutage, unnahbar sein! Ich glaube die Gemeinde von Petrus konnte damals auf Petrus zugehen und ihn in Glaubensfragen befragen.(Bei etlichen Millionen Gläubigen ein bißchen unrealistisch, aber doch teilweise ausführbar!)

Wo hat der Papst und somit das Papsttum noch etwas von seinem ursprünglichen Grund beibehalten?

Der Papst läßt sich jede Woche frischen Lachs aus England einliefern(Laut "Berliner Morgenpost" hat er deshalb Tausende von Dollar Schulden bei dem Lachslieferanten.), nimmt teure Flüge und Unterkünfte, im Großen und Ganzen lebt er nicht schlecht und das auf Kosten seiner Gemeinde. Als Nachfolger von Petrus und somit auch von Jesus, sollte er sich mit wenig zufrieden geben und vor allem ein anschauliches Christsein führen.

Ich finde das Papsttum hat seine Berufung verfehlt und das nicht erst seit Papst Johannes Paul II.

Und wenn ich ehrlich bin, bin ich froh, daß die Evangelische Kirche nicht auch einen Papst hat. Auch wenn wir, geschichtlich und glaubensmäßig, nicht weit von der Katholischen Kirche entfernt sind, so lassen wir uns nicht von einem irdischen Lebewesen im Glauben etwas vorschreiben, sondern wir vertrauen ganz allein Gott und seinem uns offenbarten Wort - Der Bibel.

Nur auf Gott vertraue still meine Seele.
Psalm 62,6a